Alle sind sich einig: Schule sei an sich etwas Gutes – ein Ort der Bildung, der Persönlichkeitsentwicklung und hoffentlich auch bald mal der Chancengleichheit. Doch lässt sich diese Idealvorstellung nicht halten. Im Vortrag wird es darum gehen, die Grundlagen dessen aufzuzeigen, was die primäre Funktion der Institution Schule in dieser Gesellschaft ist – dass Schule in erster Linie die Aufgabe hat, konkurrenzfähige Mitglieder der Gesellschaft heranzuziehen und den Nachwuchs für den Arbeitsmarkt vorzuselektieren. Noten, Abschlüsse und Bildungswege sind dabei nicht bloße Hilfsmittel, sondern zentrale Instrumente staatlicher Sortierung. Zugleich wird nachgewiesen, wie Ideologien wie Motivation, Begabung, Resilienz oder Werteerziehung die Härten der Konkurrenz pädagogisch verkleiden und legitimieren. Wer verstehen will, welchen Zweck Schule tatsächlich erfüllt – jenseits aller Sonntagsreden über „Dienst am Kind“ – sollte diesen Vortrag nicht verpassen.