Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde von den rund 25.000 deutschen Sinti und Roma ungefähr 17.000 ermordet. Sie fielen einem bis 1982 von der deutschen Politik, der deutschen Öffentlichkeit und auch in der Wissenschaft geleugneten oder ignorierten Völkermord zum Opfer. Die Verfolgung der heute anerkannten nationalen Minderheit hatte eine lange Vorgeschichte, die sich in Vorurteilen, Ressentiments, Ausgrenzungen und Vertreibungen seit dem 15. Jahrhundert niedergeschlagen hat. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Mitglieder dieser Minderheit wieder massiv diskriminiert. Erst allmählich und immer wieder mit Rückschlagen lässt sich eine Verbesserung erkennen.Die Geschichte der Verfolgungen wird der Referent, Autor mehrerer Publikationen und Ausstellungen vor allem zur hessischen Geschichte mit der Schwerpunktsetzung Nationalsozialismus darstellen.
Referent: Dr. Udo Engbring-Romang, Historiker und Dipl.-Politologe, Marburg