Mein Vater Erwin Arras. Vom Freischärler zum Propagandisten des Nationalsozialismus

Lesung und Diskussion mit Dr. Hartmut E. Arras
Vortrag und Diskussion

Vor 80 Jahren, im Jahr 1939, begann der Zweite Weltkrieg, der unermessliches Leid über die Welt gebracht hat. Weshalb folgten Menschen trotzdem dem Hass und dem Terror der Nazis? Was hat sie dazu bewogen?Nur durch Zufall erfuhr Hartmut E. Arras von dem Engagement seines Großvaters und seines Vaters Erwin Arras für den Nationalsozialismus. Dieser wurde 1905 in Steinau geboren, und lebte ab 1909 in Groß-Zimmern (dort war sein Vater Lehrer an der Evangelischen Volksschule). Ab 1909 bis zum Abitur 1925 besuchte Erwin Arras die Darmstädter Ludwigs-Oberrealschule. Forschungen in Archiven und im familiären Nachlass zeigten seinen Vater als ehrgeizigen und unbeirrbaren NS-Parteigänger. Hartmut E. Arras stellte die Frage, welche Einflüsse Erwin Arras bereits als Siebzehnjährigen motivierten, sich 1923 in Hessen der Gruppe Erich Damm im rechtsradikalen „Feldjägerdienst“ anzuschließen, einer geheimen paramilitärischen und republikfeindlichen Organisation, über deren Struktur und Aktivitäten hier erstmals umfassend berichtet wird.Wenige Monate vor seinem Tod verfasste Arras sein ideologisches Vermächtnis: „Das völkische Lebensgesetz“. Er billigt Adolf Hitler darin das „sittliche Recht“ zu, „unwertes Leben“ zu vernichten. 1948 wird wegen einer Rentenbewilligung posthum ein Entnazifizierungsverfahren eröffnet. Die Beteiligten verharmlosen seinen Einsatz für das NS-Regime, das Gericht in Frankfurt/Main bewilligte die Rente.

Beginn: 
Do, 21.02.2019 19:00
Eintritt: 
frei, um Spende wird gebeten
Veranstalter: 
Ev. Dekanate Darmstadt-Stadt und Vorderer Odenwald, Bunt ohne Braun DA-DI
Ort: 
Das Offene Haus
Adresse: 
Rheinstr. 31, 64283 Darmstadt
Kontakt: 
Winfried Kändler, winfried.kaendler@ekhn-kv.de