Vor hundert Jahren besiegelte ein Vertrag das Ende des Griechentums in Kleinasien. Etwa 1,5 Millionen Griechinnen und Griechen mussten ihre Heimat verlassen. Die Flüchtlinge waren in Griechenland wenig willkommen. Ihre Nachkommen kämpfen gegen das Vergessen und pflegen bis heute alte Traditionen.
«Bevölkerungsaustausch zwischen der Türkei und Griechenland» wird die gewaltsame Umsiedlung im in Lausanne geschlossenen Vertrag von 1923 genannt. Dieser besiegelte nicht nur die Vertreibung der Griechen und Griechinnen aus Kleinasien, sondern auch diejenige von 400 000 Muslimen aus Griechenland. Das bedeutete Entwurzelung, Verlust und Schmerz.
Das Buch „Die anvertraute Mitgift“ handelt von der Geschichte einer Mitgift, die 80 Jahre später ihren Besitzer wiederfindet, nachdem sie, während der Vertreibung der Griechen (Rum) aus der Türkei, von einer griechischen Familie aus Horaz einer muslimischen Familie anvertraut wurde.
Auf der Suche nach der Familie Minoğlu übermittelt Kemal Yalçın, dessen Großvater die Mitgift anvertraut wurde, die Lebensgeschichten von 15 vertriebenen Griechen (Rum) und Türken aus erster Hand.