Ende Oktober 2024 traf sich die aus mehr als 40 zivilgesellschaftliche Organisationen bestehende „Koalition gegen Korruption“ unter dem gemeinsamen Vorsitz von Transparency International Papua-Neuguinea und dem Medienrat, um die ausufernde Gewalt ethnischer Warlords, die Kriminalität und die politische Korruption zu thematisieren. Gefordert wird ein sofortiges Handeln der Regierung zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Bekämpfung von Armut, Ungleichheit und Korruption.
Der Südpazifikstaat, einst deutsche Kolonie, ist nicht nur das ländlichste Land der Welt, sondern mit 830 Sprachen bei 12 Millionen Einwohnern auch eines der kulturell und linguistisch heterogensten Staaten der Erde. Wirtschaftlich setzt das Land auf die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. 83 Prozent der Exporte entfallen auf den Bergbau. Das Land ist damit eines der rohstoffabhängigsten Volkswirtschaften der Erde noch vor Saudi-Arabien, was zu massiven wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Verwerfungen führt.
Der Referent, Dr. Dr. Roland Seib aus Darmstadt, ist Politik- und Verwaltungswissenschaftler. Er erforscht seit knapp 40 Jahren die Folgen des Bergbaus in Papua Neuguinea. Zuletzt hat er das Land im September 2024 bereist. Im Vortrag beleuchtet er die historische und gegenwärtige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft.