Merck gibt Verlagerung der Buchhaltung bekannt

IG BCE will "Maßnahmen hinterfragen und nach Alternativen suchen"

Die Firma Merck will 135 Arbeitsplätze der Buchhaltung in Darmstadt nach Wroc­law und nach Manila verlegen. Auch andernorts sollen Arbeitsplätze der Strategie des Konzern zur Profitoptimierung geopfert werden. Merck hatte schon zuvor angekündigt, die Standorte Eppelheim, Steinheim, Berlin und Hohenbrunn schließen zu wollen sowie den Betrieb in Wiesbaden erheblich zu verkleinern. 850 Arbeitsplätze sind von diesen Maßnahmen betroffen.
Im Folgenden dokumentieren wir eine Presseerklärung des Bezirks Darmstadt derIG Bergbau, Chemie, Energie vom 7.8.2017:


Auf der heutigen Betriebsversammlung gab die Geschäftsführung der Merck Accounting Solutions & Services Europe GmbH bekannt Schritt für Schritt die Arbeitsplätze aus Darmstadt nach Breslau und Manila verlagern zu wollen.

Merck hatte bereits 2012 versucht die Buchhaltung vollständig zu verlagern. Dies konnte durch Betriebsrat und Gewerkschaft erfolgreich verhindert werden. Obwohl es immer wieder Gerüchte gab, dass das Unternehmen seine Absicht nicht aufgegeben hat, war die heutige Mitteilung ein Schock für die Mitarbeiter.

„Wir werden auch dieses Mal nicht aufgeben jede Maßnahme zu hinterfragen und nach Alternativen zu suchen“, erklärt Jürgen Glaser, Bezirksleiter der IG BCE Darmstadt und Unternehmensbetreuer der Merck-Gruppe.

Soweit Verlagerungen nicht verhindert werden können ist der Konzern in der Pflicht den Mitarbeitern gleichwertige Arbeitsplätze in der Gruppe vornehmlich in Darmstadt anzubieten. Der Ausspruch betriebsbedingter Kündigungen muss auf jeden Fall verhindert werden.

Mit der Buchhaltung ist nun innerhalb weniger Wochen der sechste Betrieb der Merck-Gruppe in Deutschland von Standortschließung bis Teilverlagerung betroffen (Steinheim, Eppelheim, Hohenbrunn Berlin und Wiesbaden). Zählt man die betroffenen Mitarbeiter zusammen kommt man auf ca. 850 Beschäftigte.

Die IG BCE koordiniert ihre Aktivitäten an den Standorten, um für die Beschäftigten die bestmögliche Lösung erreichen zu können. Das geht nur, wenn man die Gesamtstrategie von Merck im Blick hat. „Deshalb muss es auch im ersten Schritt darum gehen die Entscheidungen selbst auf den Prüfstand zu stellen“, so Glaser.

Presseerklärung IG BCE, Bezirk Darmstadt
14.08.2017
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