Gegen den Moralismus in der Einkommensfrage

Wer verdient warum wie viel?
Veranstaltungsart: 
Vortrag und Diskussion

Wer Ant­wor­ten haben will auf Fra­gen wie…

  • Ist es ein Skan­dal, dass man­cher Kon­zern­ma­na­ger zwi­schen 100– und 200-​mal mehr ver­dient als die tarif­lich bezahl­ten Fach­ar­bei­ter, die er kom­man­diert? Oder geht das in Ord­nung, weil vom Geschick der Betriebs­füh­rer schließ­lich Job und Exis­tenz von Zehn– oder gar Hun­dert­tau­sen­den abhängen?
  • Ist es gerecht­fer­tigt, dass ein Zahn­arzt ein x-​faches mehr ver­dient als seine Ange­stell­ten, weil er ja schließ­lich jah­re­lang stu­diert hat und außer­dem das finan­zi­elle Risiko trägt? Oder ist das nicht zu recht­fer­ti­gen, weil das biss­chen Hand­werk von den Zahn­arzt­hel­fe­rin­nen genauso gut zu erle­di­gen wäre?
  • Ist es gerecht, dass man­che Immo­bi­li­en­be­sit­zer pur mit ihrem Grund­stück statt­lich Geld ver­die­nen, wäh­rend man­che Bau­ern, die ihren Grund und Boden beackern, immer gerade so oder noch nicht ein­mal über die Run­den kom­men? Oder ist es unge­recht, dass die Land­wirte Jahr für Jahr mil­li­ar­den­schwere Bei­hil­fen aus Steu­er­gel­dern abgreifen?

… der wird sich auf unse­rer Ver­an­stal­tung schlecht bedient fin­den. Wir kön­nen näm­lich die Debat­ten über die (Un-)Gerechigkeit von Ein­kom­men und ihren Unter­schie­den nicht ausstehen.

Denn die Rechts– oder Unrechts­ur­teile, die da gefällt wer­den, sind ers­tens prak­tisch belang­los. Zwei­tens sind sie theo­re­tisch belie­big: Gegen jede Beschwerde über Unge­rech­tig­kei­ten beim Ein­kom­men gibt es garan­tiert eine pas­sende Ver­tei­di­gung, die genauso logisch oder unlo­gisch ist. Und drit­tens wird bei sol­chen Debat­ten die ein­zige Frage nie gestellt, die wirk­lich fäl­lig wäre: Warum pas­sen Beruf und Ein­kom­men für so viele Leute so schlecht zu den Not­wen­dig­kei­ten und Frei­hei­ten, die das Ein­kom­men, erwor­ben durch Ein­satz von Lebens­zeit und –kraft, doch bezah­len muss und soll?

Kön­nen wir eine Alter­na­tive bie­ten? Ja!

  • Ers­tens die abschlie­ßende Kri­tik des Vor­ur­teils, letzt­lich müsse doch irgend­wie zu haben und zu fin­den sein, was keine prak­ti­sche Erfah­rung jemals bestä­tigt oder belegt hat: eine echte, logisch und mora­lisch nach­voll­zieh­bare Ent­spre­chung von indi­vi­du­el­ler Tätig­keit und Bezahlung.
  • Und zwei­tens ein paar Hin­weise dar­auf, für wel­che Dienste woran die Figu­ren in der Markt­wirt­schaft – vom Mini­löh­ner bis zum Mana­ger – ihre Kohle tat­säch­lich kriegen.
Beginn: 
Mi, 22.11.2017 19:00
Veranstalter: 
farbeROT
Ort: 
Gewerkschaftshaus
Adresse: 
Wilhelm-Leuschner-Str. 69, Nähe Hbf, Zugang über den Hof
Stadt: 
Frankfurt