Klimaschutz kennt keine Pause

Neue Regionalgruppe Scientists for Future Darmstadt

Die Proteste von Fridays for Future (FFF) reißen nicht ab. In vielen Städten gehen Schüler und Erwachsene weiterhin auf die Straße, um für effektiveren Klima-schutz zu demonstrieren. Auch im Rhein-Main-Gebiet fanden während der Ferien Demonstrationen statt. Diese gehen nun weiter. In Darmstadt ist die nächste große Aktion für den 16. August 2019 geplant. Unterstützt werden die Aktivisten von Fridays for Future dabei auch von lokalen Wissenschaftlern. Die haben sich gerade zu einer Darmstädter Regionalgruppe von Scientists for Future zusammengeschlossen.

Über 26.000 Wissenschaftler gehören mittlerweile in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Scientists for Future. Die Wissenschaftler unterstützen die Forderungen von Fridays for Future nach schnellem und konsequentem Handeln beim Klimaschutz. Wissenschaftler aus Darmstadtgründeten im Juli eine eigene Regionalgruppe von Scientists for Future. Damit wirkt die Gruppe gezielt in Darmstadt und Umgebung und ist gleichzeitig eng an die Regionalgruppe Rhein-Main sowie an das deutschsprachige Netz von Scientists for Future angeschlossen.

Handeln!

„Uns ist als Scientists for Future sehr wohl bewusst, dass politische Machbarkeit beim Klimaschutz eine Rolle spielt. Gleichwohl ist das Veränderungstempo in den letzten Jahren viel zu niedrig, und die Radikalität der Veränderungsansätze lässt zu wünschen übrig. Wir haben uns zusammengeschlossen, um aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven Notwendigkeiten und Optionen zum Handeln zu verdeutlichen“, erklärt Professor Bernd Steffensen von der Hochschule Darmstadt.

Erster Auftritt

Zu den Gründungsmitgliedern der Darmstädter Regionalgruppe von Scientists for Future gehören Wissenschaftler der Hochschule Darmstadt, der Technischen UniversitätDarmstadt, des Passivhaus Instituts sowie weitere Aktive. Die Regionalgruppe ist offen für neue Mitglieder aus der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Gleich nach ihrer Gründung hielten die Darmstädter Wissenschaftler bei der studentischen Vollversammlung der Technischen Universität Darmstadt kurze Vorträge. Bei der Versammlung Mitte Juli erklärten sich die über 300 Studenten der TU solidarisch mit den Forderungen von Fridays for Future und verabschiedeten eine Resolution für mehr Klimaschutz an ihrer Universität. Forschung und Lehre sollen ökologisch ausgerichtet werden. Zudem soll in der Mensa deutlich mehr vegetarisches Essen angeboten werden als bisher.(Artikel in der Frankfurter Rundschau)

Demo am 16. August

Beim großen Sommerkongress von Fridays for Future Ende Juli in Dortmund mit über 1500 Teilnehmern waren ebenfalls Wissenschaftler aus Darmstadt dabei, unter anderem mit einem Workshop zum ThemaKlimaschutz durch energieeffiziente Gebäude. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die nächste Klimademonstration von Fridays for Future in Darmstadt: Am Freitag, 16. August2019 treffen sich dazu alle Teilnehmer um 10 Uhr am Luisenplatz. Die Scientists for Future werden ebenso wie weitere lokale Gruppendaran teilnehmen. Infos unter https://darmstadtforfuture.de/?p=622

Aktionstag 20. September

Für den Herbst planen die Darmstädter Wissenschaftler, Workshops an Schulen anzubieten. Zudem beteiligen sie sich an den internationalen Klimastreiks am Freitag, 20. September 2019. Dann entscheidet das Klimakabinett der Bundesregierung über Maßnahmen zum Klimaschutz. „Gerade in Zeiten, in denen mittels FakeNews Politik gemacht wird, ist es uns wichtig, die Öffentlichkeit, egal welchen Alters, auf wissenschaftlicher Grundlage über den Klimawandel und seine Folgen aufzuklären. Hierzu stehen wir in Darmstadt sowohl für Aufklärung als auch für Beratung zur Verfügung“, sagt Sigita Urdze, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Darmstadt.

Konkrete Forderungen

Konkret fordert Fridays for Future (FFF) die Ziele des Pariser Abkommens einzuhalten sowie die Erderwärmung auf unter 1,5°Celsius zu begrenzen. Für Deutschland fordert FFF, denfür 2038 vorgesehenen Kohleausstieg auf das Jahr 2030 vorzuziehen. Zudem soll die Versorgung durch 100 Prozent erneuerbare Energie bis 2035 realisiert sein. Und: Der CO2-Ausstoß soll bis 2035 auf „Nettonull“ gebracht werden. Deutschland soll dann nicht mehr C02 produzieren, als durch die Natur oder Speichersysteme kompensiert werden kann. Für den notwendigen Wandel müssten dafür vor allem in den Bereichen Energieerzeugung, Wohnen und Bauen, Industrie, Transport und Verkehr sowie Landwirtschaft grundlegende Veränderungen umgesetzt werden.

Bis Ende 2019

Eine zeitnahe Umsetzung bis Ende 2019 fordert Fridays for Futurefür weitere Klimaschutz-maßnahmen: Bis Ende des Jahres sollen die Subventionen für fossile Energieträger beendet werden, ein Viertel der Kohlekraft soll abgeschaltet sowie eine Treibhausgassteuer eingeführt werden. Jede Tonne CO2 soll dann mit den vom Umweltbundesamt errechneten Kosten von 180 Euro besteuert werden. Fridays for Future erklärt auf seiner Internetseite:„Es darf nicht die alleinige Aufgabe der Jugend sein, Verantwortung für die Priorisierung des Klimaschutzes zu übernehmen. Da die Politik diese kaum wahrnimmt, sehen wir uns gezwungen, weiter zu streiken, bis gehandelt wird!“ https://fridaysforfuture.de/forderungen/

Kontakt:

Scientists for Future, Regionalgruppe Darmstadt:

Bernd Steffensen,Mail: s4f-darmstadt@posteo.de

Fridays for Future, Regionalgruppe Darmstadt:

https://darmstadtforfuture.de/?page_id=18

Mail: darmstadt@fridaysforfuture

12.08.2019
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