Betriebsrat bei PRIMARK im Loop5 gewählt

Großer Erfolg für Mitbestimmung und Tarifbindung

Als im September 2015 im Weiterstädter Loop5 eine Filiale der irischen Kleiderkette PRIMARK eröffnete, gab es Proteste verschiedener Organisationen gegen das Geschäftsmodell des Unternehmens, das auf menschenrechtswidrigen Arbeitsbedingungen und die Hungerlöhnen vor allem in asiatischen Ländern basiere. (siehsmaso berichtete) Mittlerweile kann ver.di zumindest im Rhein-Main-Gebiet auf einige Erfolge verweisen, die es PRIMARK erschweren dürften, die Arbeitsbedingungen der hier Beschäftigten zu verschlechtern, um die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Händlern zu verbessern. Die Verbesserung der Bedingungen für die Textilarbeiter_innen in Asien steht noch aus.

Wir veröffentlichen im Folgenden eine Presseerklärung von verdi zur Wahl eines Betriebsrats bei PRIMARK in Weiterstadt:

Weiterstadt, 17. Juli 2016 – Kein Jahr nach der Eröffnung der Filiale Weiterstadt des irischen Textilhändlers PRIMARK im Einkaufszentrum Loop5 wählten sich die etwa 210 Beschäftigten am 16. Juli 2016 einen Betriebsrat. Bei einer Wahlbeteiligung von 77 Prozent erhielt die Liste der Wahl-Initiator/inn/en so viele Stimmen, dass sie in der Lage gewesen wäre, alle neun Mandate des Betriebsrates zu übernehmen. Die drei anderen konkurrierenden Listen blieben mit ihrem Wahlergebnis weit abgeschla-gen. Dennoch geht ein Mandat an eine zweite Liste, weil die der Wahl-Initiator/inn/en lediglich acht Kandidat/inn/en aufgestellt hatten.

Mit dieser Wahl gibt es jetzt neben den Filialen Frankfurt-Nordwestzentrum und -Zeil in allen Niederlassungen von PRIMARK im Rhein-Main-Gebiet eine betriebliche Inter-essenvertretung der Beschäftigten. ver.di wertet dies als großen Erfolg. Denn die kon-tinuierliche Ausweitung der Mitbestimmung in diesem Unternehmen ergänzt die Ende des vergangenen Jahres durch bundesweite Streiks errungene schrittweise Umsetzung der Anerkennung der Tarifverträge des Einzelhandels durch PRIMARK. Damit wird insbesondere im Textilhandel verhindert, dass andere tarifgebundene Unternehmen der Branche wie beispielsweise Esprit, H&M Hennes & Mauritz und Zara durch Billigkonkurrenz unter besonderen ökonomischen Druck geraten.

Presseerklärung verdi
18.07.2016
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