Die Ausbeutung natürlicher Ressourcen und die zunehmende globale Erwärmung gefährden ökologische Systeme, menschliche Sicherheit und gesellschaftliche Stabilität in vielen Teilen der Erde. In fragilen Brennpunkten im Mittelmeerraum und der Sahelzone, in Südasien und Lateinamerika, im Pazifik und der Arktis verbinden sich Umwelt- und Klimaänderungen mit sozialen Problemen, geopolitischen Spannungen und den Folgen der Globalisierung in komplexen Konfliktkonstellationen. Um Klimakrisen und -katastrophen bei Überschreiten kritischer Kipppunkte zu verhindern, braucht es eine nachhaltige Entwicklung im Rahmen einer umfassenden sozial-ökologischen Transformation (Energiewende, Agrarwende, Verkehrswende). Dazu ist es wichtig, kostspielige Aufrüstung und Militarisierung zu verhindern und positive Verbindungen zwischen einer vorbeugenden zivilen Klimapolitik, Abrüstung und einer nachhaltigen Friedenssicherung zu entwickeln.
Jürgen Scheffran ist Geographie-Professor und leitet die Forschungsgruppe »Klimawandel und Sicherheit« an der Universität Hamburg.