Merck-Gesellschafter Markus Stangenberg-Haverkamp im "Braunen Sumpf"

mit Andrea Röpke
Vortrag und Diskussion

Der WDR berichtete Mitte Januar in der Dokumentation „Das braune Netzwerk“ über die extrem rechten Aktivitäten des Merck-Gesellschafters* Markus Stangenberg-Haverkamp.

Markus Stangenberg-Haverkamp ist vernetzt in der internationalen extrem rechten Szene. 2006 besuchte er die Holocaust-Konferenz 2006 in Teheran, die wesentlich organisiert und besucht war von Holocaust-Leugnern aus 30 Ländern. Auf dieser Konferenz spielte Stangenberg-Haverkamp eine aktive Rolle und bot sich als Dolmetscher an. 2005 nahm Stangenberg-Haverkamp an einer Konferenz der rechtsradikalen Whitpower-Bewegung in der USA teil und trat dort unter dem Logo „NPD think tank“ auf.  Stangenberg-Haverkamp ist auch langjähriges Mitglied im „Deutschen Kolleg“, das nach Erkenntnissen des Thüringer Verfassungsschutzes „rassistisches und antisemitisches Gedankengut“ verbreitet. Auch dort bietet er seine Dienst als Übersetzer von extrem rechten Büchern ins Englische an, darunter ist auch ein Buch von Horst Mahler.

"Meine Staatsbürgerschaft ist nicht deutsch sondern Deutsches Reich"

Das erklärte Stangenberg-Haverkamp bei einem "Gespräch“ mit der Bayreuther Polizei. Weiter gab er bei einem Treffen des "Deutschen Kolleg“ an, den Vernehmern der Polizei habe er erklärt, "die Bundesrepublik Deutschland ist ein von den Alliierten unter Bruch des Völkerrechts eingesetztes System um das Deutsche Reich handlungsunfähig zu halten" und "ich bin reichstreu“. Das WDR fragt an dieser Stelle der Dokumentation: "Ist  Stangenberg-Haverkamp ein heimlicher Reichsdeutscher?“

Merck: Alles nur eine „private Angelegenheit“

Die WDR-Redakteur_innen baten Merck um eine Stellungnahme zu den Ergebnissen ihrer Recherche zu Markus Stangenberg-Haverkamp. Für Merck war alles halb so schlimm: "Private Angelegenheiten von Anteilseignern sind ohne Relevanz für das Unternehmen“.

Die Merck-Familie hält zusammen

Der Vater von  Markus Stangenberg-Haverkamp,  Frank Stangenberg-Haverkamp bestimmt wesentlich die Geschäftspolitik des Familienkonzerns mit heute 12,8 Mrd. Euro Umsatz und 50.000 Mitarbeitern weltweit. Gegenüber dem WDR erklärte er, die Gesinnung seines Sohnes sei weder bekannt noch von einer Relevanz für das Unternehmen. Er selbst sei nie mit rechtspopulistischen Kreisen in Berührung gekommen. Das stimmt aber offensichtlich nicht. Die Redakteur_innen deckten aber auf, dass der Unternehmenspatriarch Frank Stangenberg-Haverkamp 2008 im Verteiler der Holocaust-Leugner aufgenommen war. Eine E-Mail von Horst Mahler an ihn endet mit "Heilsgrüßen“.

Beginn: 
Mi, 27.09.2017 18:00
Veranstalter: 
Bündnis gegen Rechts
Ort: 
DGB-Haus Darmstadt, Hans-Böckler-Saal
Adresse: 
Rheinstr. 50