"Grüne lassen Landschaftsfrevel zu"

Bürgerschaft kämpft und zahlt für Erhalt von Grünflächen

„Grüne lassen Landschaftsfrevel zu“, so titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in ihrer Online-Ausgabe am 15.03.2023 einen umfangreichen Bericht, der so beginnt: "Seit Jahren kämpfen die Bewohner des Darmstädter Martinsviertels für den Erhalt des Bürgerparks. Sogar eine Normenkontrollklage haben der Bezirksverein Martinsviertel und der Wirt eines dort ansässigen Biergartens eingereicht.“ Im Text steht weiter: "Peter Schmidt, früher als Grüner tätig und Darmstädter Stadtrat sowie der Architekt und Gutachter des Bürgervereins Maximilian Oeter verstehen die Welt nicht mehr. Sie fragen, wie eine von den Grünen getragene Stadtregierung ‚einen derartigen Landschaftsfrevel‘ zulassen kann und den Bau von hochpreisigem Wohnraum auch noch befürworten könne."

Im Text, der am Weinstand des Bezirksverein Martinsviertel (BVM) bei der Kerb zu erhalten war, wird fortgefahren: "Das gesamte Projekt hat eine lange Geschichte und es gab in der Vergangenheit wohl auch Gesetzesverstöße, die von der Verwaltung nicht geahndet wurden. So gibt es einen Vertrag aus dem Jahr 1989 mit dem damaligen Eigentümer des Areals, in dem eine Gemeinwohlbindung festgeschrieben ist. Der Bebauungsplan von damals weist das Areal dem Bürgerpark zu. Der mit 19 Personen besetzte städtische Naturschutzbeirat hat das geplante Bauprojekt mit Blick auf Landschaftsschutz und Bodenversiegelung abgelehnt. Dennoch wurden inzwischen laut Bürgerinitiative 70 von 77 alten Bäumen gefällt." Davon 33 Bäume erst Ende Februar diesen Jahres. Gefällt für ein Baugebiet, bei dem noch nicht einmal feststeht, ob es jemals bebaut werden darf. Überdies bestreitet der Sprecher der Investoren auch noch, dass in dieser Zeit Bäume gefällt wurden.

4 Jahre Kampf um Erhalt der Grünfläche im Bürgerpark

Anfang August 2019 im Gespräch mit dem OB Jochen Partsch wurde mit keinem Wort von dem geplanten Bauprojekt im Bürgerpark gesprochen. Nur 2 Wochen später erfuhr die Öffentlichkeit durch einen Bericht im DE aus dem Bauausschuss, dass mitten im Bürgerpark neben dem Biergarten und gegenüber der BVM-Grillhütte eine Reihenhaussiedlung mit 47 Häusern gebaut werden soll (s. PDF-Anlage "Einöde - Trilogie"n). Seitdem sind Demonstrationen, ein Bürgerbegehren organisiert und durchgeführt worden, Ordner mit Unterlagen gefüllt und zwei Normenkontrollklagen beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel mit Begründung eingebracht worden. Geld wurde als Spenden und auf einem Treuhandkonto eingesammelt, denn ein solches Verfahren mit fachlich hochspezialisierten Anwälten kostet 40-50.000 Euro. Vier Jahre dauert seitdem der Kampf um den Erhalt von Grünflächen im Bürgerpark.

Warum machen wir als BVM und als Initiative Pro Bürgerpark das: Wir sind zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, die Bebauung im Bürgerpark zu verhindern. Für die Bürgerinnen und Bürger waren schon oft die Baumaßnahmen die besten, die verhindert wurden. Zwei Beispiele aus Darmstadt: Die Verhinderung der Osttangente mitten durchs Martinsviertel und die Verhinderung der Sander-Galerie auf der Mathildenhöhe. Wie die beiden Beispiele Osttangente und Mathildenhöhe zeigen, sind es eben oft die verhinderten Baumaßnahmen, die den prägenden Charakter einer Stadt erhalten.

Appell an Claus Wisser

Hauptinvestor des „Projekts Kastanienallee am Teich“ ist Claus Wisser, Unternehmer, Sozialdemokrat und Kultursponsor, und Gründer des größten deutschen Dienstleistungsunternehmens WISAG AG. Das Unternehmensleitbild der WISAG AG lautet: „Als Familienunternehmen übernimmt die WISAG Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.“ Deshalb unsere Bitte als Bürgerverein: Herr Wisser, geben Sie Ihr Eigentum im Bürgerpark als Grün- und Freizeitfläche der gesamten Bürgerschaft Darmstadts als Geschenk. Sie haben dank Ihres unternehmerischen Erfolges die Möglichkeit dazu! Sie wissen, dass Klimaschutz einen höheren Rang hat als die Bebauung dieser so wichtigen Fläche in unserem Bürgerpark! Die Bürger:innen unserer Stadt werden es Ihnen danken!!

Treuhandkonto:

Bezirksverein Martinsviertel IBAN: DE39 5085 0150 0000 8520 74 – Sparkasse Darmstadt

Spendenkonto:

Peter Schmidt

IBAN: DE12 5009 0500 0200

7612 88 – Sparda Bank

Betreff bei beiden Konten:

Bürgerpark

Formulare:

www.bvm-da.de

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