Soziale Bewegungen

Von der Boom- zur Schrumpfstadt?

184.000 Einwohner im Jahr 2035. Diese Bevölkerungszahl wird als Grundlage genommen für die vorgeschlagenen Maßnahmen im Masterplan für Darmstadt 2030+ . Der jährliche Wanderungsgewinn soll bis 2035 kontinuierlich 1.100 Per­sonen betragen. Der Masterplan nennt als Datengrundlage den Demografiebericht des Amtes für Wirtschaft und Stadtentwicklung von 2017. Ein genauer Blick in den Demografiebericht aber zeigt, dass der angeführte Bericht nur bruchstückhaft wiedergegeben wird und seine Ergebnisse - bewusst? - irreführend dargestellt werden.

„Klimagerechtigkeit wird auf der Straße erkämpft“

Am Freitag dem 24.9. fand weltweit der achte Global Climate Strike statt. Vor etwa zwei Jahren hatten diese Demonstrationen einen unerwarteten Zulauf. In Darmstadt nahmen über 10.000 Menschen daran teil. Doch trug Corona dazu bei, dass die Bewegung pausieren musste und danach nur auf verhaltene Resonanz stieß. Doch am 24.9. gab es ein deutliches Lebenszeichen. Zu Fuß und mit dem Fahrrad nahmen mehrere Tausend an der Aktion teil. Die Angst vor einer Ansteckung ist nicht mehr allgegenwärtig und die bevorstehenden Bundestagswahlen trugen sicher auch dazu bei.

Allgemeinverbindlicher Tarifvertrag in der Altenpflege!

Zum Weltgesundheitstag am 7.4.2021 führten der ver.di Ortsverein Darmstadt und attac Darmstadt einen gemeinsamen Infostand in Darmstadts Innenstadt durch unter dem Motto „Gesundheit für alle! - Profitorientierung oder Gemeinwohlorientierung?“ Schwerpunkte waren die Kritik an der Privatisierung der Krankenhäuser und Altenheime sowie die Forderung nach Freigabe der Patente für Impfstoffe. Im Anschluss an den Infostand fand eine kleine, aber feine Demonstration zum Caritashaus in der Heinrichstraße statt.

Bessere Bezahlung für Erzieher*innen und Grundschullehrer*innen

Tätigkeiten im Bereich der Reproduktion sozialer Strukturen, zu denen das Erziehungs-und Bildungssystem gehört, finden in unserer kapitalistischen/ patriachalischen  Gesellschaft grundsätzlich wenig Beachtung und werden in einer Zeit der Pandemie noch viel weniger beachtet. Hauptsache Betreuung funktioniert um die Produktionsfähigkeit der Eltern aufrechtzuerhalten.

Coronakrise: Frauen verschärft betroffen

Pressemittteilung: „Aufzeigen was passiert, wenn nichts passiert“. Mit diesem Anspruch ist im März 2018 das südhessische Bündnis gegen die Altersarmut von Frauen angetreten. Die Bündnismitglieder haben sich zum Ziel gesetzt, die Altersarmut von Frauen zu thematisieren und sich für eine nachhaltige Verbesserung der Einkommenssituation von Frauen und für ein würdiges Auskommen im Alter einzusetzen.

Corona trifft alle – aber nicht alle gleich

Die Aktiven des südhessischen Bündnisses gegen die Altersarmut von Frauen haben eine Auswertung ihrer Erfahrungen während der Corona-Krise vorgenommen. Dabei wurde schnell klar: geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und strukturelle Benachteiligung von Frauen – Hauptursachen der Altersarmut von Frauen - entwickelten unter den Bedingungen des Corona-Lockdowns eine besondere Dynamik.

Fridays for Future – Zwischen Kompromissen und Radikalität

Fridays for Future begann in Deutschland im Winter 2018/19 als unbequeme, kompromisslose Bewegung. Sie entstand aus dem Frust über das Versagen im Umgang mit der Klimakrise und den Kompromissen, die bspw. Umweltorganisationen machen mussten.


Darmstädter Schüler*innen nahmen zuerst an den Streiks in Frankfurt teil, die teils ohne Anmeldung ihre Forderung nach Klimagerechtigkeit radikal auf die Straße trugen.

Im Januar 2019 taten sich Darmstädter Schüler*innen auf Anregung des Stadt-Schüler*innen-Rats erstmals als eigene Ortsgruppe  zusammen.

„Fridays for Future“ und Auszubildende bei Opel und VW – ein Vergleich ihrer gesellschaftspolitischen Einstellungen

Luca Karg und Maurice Laßhof von der TU Darmstadt haben in einer Befragung einen Vergleich der politischen Einstellungen von Aktivist*innen der »Fridays for Future« und den Auszubildenden in der Automobilindustrie von Opel Rüsselsheim und VW Kassel-Baunatal vorgenommen. Trotz sozialstruktureller Unterschiede und differenter (Klima-)Krisenperzeption verweisen die Erhebungsdaten auf viele Gemeinsamkeiten beider Gruppen. Beide sind an ähnlichen politischen Themen interessiert, äußern hinsichtlich der Klimakrise die gleichen Schuld- und Machtzuschreibungen und weisen die gleichen postdemokratischen Einstellungsmuster auf.